Geburtshilfe
Schwangerschaftsbetreuung
Allgemein
Mit der Schwangerschaft beginnt eine neue Phase in ihrem Leben. Es entsteht eine intensive Beziehung zu ihrem Kind, welche bereits jetzt beginnt.
Damit alles für sie optimal läuft, sind wir für sie jederzeit da: Noch vor der Schwangerschaft, wo wichtige Fragen geklärt werden sollen bis über die Geburt hinaus.
Sie und ihr Kind stehen bei mir im Zentrum!
Hier können sie sich über einige wissenswerte Themen rund um die Schwangerschaft informieren.
Wann kommt das Kind auf die Welt?
Der Geburtstermin ist nicht nur für ihre Lebensplanung von Bedeutung sondern auch für die Beurteilung des Wachstums und der Überwachung in der Übertragungssituation.
Termin= Erster Tag der letzten Periodenblutung plus 7 Tage minus 3 Monate plus 1 Jahr!
Blutdruck und Urinuntersuchung
„Das Einfachste ist das Wichtigste!“ Die sogenannte Schwangerschafts-Vergiftung (Präeklampsie) ist mit 5% eine der häufigsten Komplikationen und gefährlich für Mutter und Kind. Die Ursachen sind nicht genau geklärt. Dabei steigen Blutdruck und die Eiweissausscheidung im Urin an, so dass dies bemerkt werden kann, lange bevor es gefährlich wird. Es gibt allerdings unterschiedliche Verläufe, bei den einen ist schnelles Handeln angezeigt, bei anderen kann man unter strengen Kontrollen zuwarten, bis allenfalls die Geburt eingeleitet werden muss. Dies stellt letztlich die einzige kausale Therapie dar.
Blutgehalt/Eisenvorrat
Der Blutgehalt wird als Hämoglobin gemessen. Dieser Stoff ist in den roten Blutkörperchen enthalten und für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Er hat so einen wichtigen Anteil an der Versorgung des Kindes im Mutterleib. Der Wert sinkt in der Schwangerschaft durch einen erhöhten Wasseranteil im Blut von etwa 14mg/dl auf 12mg/dl. Von einer Blutarmut spricht man bei einem Wert unter 11mg/dl. Die weitaus häufigste Ursache dafür ist ein Eisenmangel, weil mit fortschreiten der Schwangerschaft der Bedarf massiv steigt. Einerseits werden mehr Blutkörperchen in Umlauf gebracht, andererseits benötigt der Mutterkuchen und das Kind ebenfalls Eisen, so dass insgesamt zusätzlich 800mg Eisen benötigt werden. Dies gelingt mit der Nahrung oft nicht. Zeichen einer Blutarmut sind Blässe, Müdigkeit und Herzklopfen. Blutarmut steigert das Infektions-, Abort- und Frühgeburtsrisiko. Deshalb ist es wichtig rechtzeitig dies zu Erkennen und durch Eisensupplementierung zu behandeln.
Ernährung/Omega-3-Fettsäuren
Eine ausgewogene Ernährung ist in der Schwangerschaft und Stillzeit äusserst wichtig. Dazu gehört regelmässig Gemüse (Folsäure, Vitamin B, Eisen und andere Mineralien), Früchte (Vitamin C, Mineralien), täglich Milchprodukte (Kalzium) sowie Vollkornprodukte (Vitamin B und E), 2-3 mal Fleisch (Eisen, Vit. B12) und 1-2 mal Fisch (ungesättigte Fettsäuren) pro Woche. Trinken sie mindestens 1.5-2 Liter pro Tag, am besten in Form von Wasser oder wenig gesüsstem Tee.
Für die optimale Gehirn- und Augenentwicklung des Kindes ist eine ausreichende Menge an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren von höchster Bedeutung. Diese finden sich vor allem im Fisch, wobei Grossraubfische wie Schwertfisch, Grosstunfisch (Konserven enthalten meist kleine, unbedenkliche Sorten), Hai und Marlin oft mit Quecksilber, Ostseehering und Ostseelachs mit Dioxinen belastet sind und deshalb gemieden oder sehr begrenzt verzehrt werden sollten. Mögen sie keinen Fisch oder haben sie bedenken wegen den Umweltgiften, dann gibt es für sie auch die Möglichkeit diese hochwertigen Fettsäuren in Kapselform einzunehmen.
Weiter empfohlen ist eine Limitierung von Reh- und Hasenpfeffer auf 400g/Woche wegen erhöhtem Bleigehalt. Kalbsleber muss in der Frühschwangerschaft möglichst weggelassen werden, da hohe Mengen an Vitamin A dem Kind schaden können.
Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat erhöht sich der Kalorienbedarf um etwa 300 auf 2500 kcal pro Tag. Dies entspricht einer zusätzlichen Scheibe Brot und ein Stück Käse!
Die Gewichtszunahme sollte sich auf 7-18 kg belaufen, wobei sich Untergewichtige am oberen, Übergewichtige am unteren Spektrum orientieren sollen.
Vitamine/Folsäure
Folsäure ist in der Dosis von 0.4 mg/Tag vier Wochen vor der Konzeption und während den ersten 12 Schwangerschaftswochen zur Minimierung des Risikos eines «offenen Rückens» beim Kind einzunehmen, da die benötigte Menge über die Nahrung nicht garantiert ist.
Da der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen generell erhöht ist und auch weniger Missbildungen unter Vitamineinnahme beobachtet wurde, wird empfohlen zusätzlich ein Multivitamin-Präparat mit Mineralstoffen einzunehmen.
Zusammenfassende Empfehlungen für schwangere Frauen
- Vermeiden Sie tierische Rohprodukte wie Rohmilch und Rohmilch-Käse,
rohe Eier oder rohes Fleisch (Tartar)
- Essen Sie keine Leberprodukte in den ersten 12 Schwangerschaftswochen
- Konsumieren Sie keine Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten oder andere Suchtmittel
- Trinken Sie höchstens 2 – 3 Tassen Kaffee
- Trinken Sie möglichst keine chininhaltigen Getränke
- Essen Sie pro Woche 1-2 mal fetthaltige Fische wie Forellen, Rotbarsch,
Felchen, Heilbutt oder Thunfisch aus der Konserve.
Verzichten Sie auf Schwertfisch, Marlin/Speerfisch und Hai
- Essen Sie Reh- und Hasenpfeffer höchstens zweimal pro Woche in Portionen à max. 200 g
- Hände waschen vor und nach der Zubereitung einer Mahlzeit und vor dem Essen
- Gründliches Waschen von Früchten und Gemüse
- Kochen Sie Fleisch gar und Eier hart
- Vorsicht beim Kontakt mit Katzen
Blutzucker-Screening
Dadurch sollen Frauen identifiziert werden, welche in der Schwangerschaft einen erhöhten Blutzuckergehalt aufweisen. Es sind etwa 5% aller Schwangeren davon betroffen. Risikofaktoren einen solchen Schwangerschafts-Diabetes zu bekommen oder bereits aufzuweisen sind Übergewicht, Diabetes in der Familie, Zucker im Urin, zuviel Fruchtwasser oder zu schweres Kind. Diese Stoffwechselstörung muss sehr ernst genommen werden, denn sie birgt Gefahren für Mutter, vor allem aber für das Kind. Behandelt wird in erster Linie diätetisch, falls dies nicht ausreicht auch mit Insulin.
Infektions-Screening
Röteln
Die meisten Frauen sind heute gegen diese virale Krankheit geimpft. Frauen aus dem Ausland sind jedoch häufig nicht geimpft. Die Krankheit löst in der Frühschwangerschaft häufig und erhebliche Missbildungen aus. Deshalb wir der Impfstatus bei jeder Frau, die Schwanger werden möchte überprüft. Eine Impfung während der Schwangerschaft ist nicht möglich.
Hepatitis B
Diese virale Erkrankung der Leber verläuft häufig chronisch und lange Zeit ohne bemerkbare Symptome. Da diese Erkrankung bei der Geburt auf das Kind übertragen werden kann, müssen die Trägerinnen dieser Krankheit mittels Bluttest in der Schwangerschaft identifiziert werden, damit das Kind nach der Geburt sofort geimpft werden kann, um die Ansteckung zu verhindern.
Toxoplasmose
Dieser Keim kann nur dann in der Schwangerschaft gefährlich sein, wenn die werdende Mutter diese Erkrankung noch nie hatte. Dies lässt sich mittels Bluttest ermitteln. Bei einer Frischinfektion in der Schwangerschaft kann es zu Missbildungen des Kindes kommen. Neuerdings ist man der Ansicht, dass eine medikamentöse Therapie die Ansteckung resp. den Schweregrad der Erkrankung des Kindes nicht beeinflusst, so dass man keine regelmässigen Blutkontrollen mehr macht, sondern durch gezielte Information das Ansteckungsrisiko vermindert. Dazu gehört eine gute Händehygiene, besondere Hygiene im Umgang mit Katzen(kot), kein rohes Fleisch essen und Gemüse und Salate aus dem Garten gut waschen.
Lues
Dies ist eine heute seltene Geschlechtskrankheit, welche beim ungeborenen Kind Missbildungen hervorrufen kann. Da diese bakterielle Krankheit einfach zu behandeln ist, wird anfangs Schwangerschaft bei allen ein Test durchgeführt.
Streptokokken B
Dies sind Bakterien, welche bei 10% der schwangeren Frauen in der Scheide gefunden werden. Eine Übertragung auf das Kind kann ohne Therapie während der Geburt statt finden und ist sehr gefährlich. Deshalb werden alle Schwangeren zwischen der 35.-37. SSW mittels Abstrich der Scheide untersucht. Ist der Abstrich positiv, erfolgt unter der Geburt eine Antibiotika-Therapie mit Penicillin.
HIV
Es ist besonders wichtig, darüber Bescheid zu wissen, denn mit modernsten Massnahmen lässt sich das Ansteckungsrisiko des Kindes bei der Geburt/Kaiserschnitt auf ein Minimum reduzieren.
Listeriose
Diese Bakterielle Erkrankung ist ebenfalls für das Kind gefährlich. Übertragen wird diese Infektion vor allem durch rohe Milch (Achtung auf Rohmilchkäse!) und rohes Fleisch.
Windpocken
Diese werden während der Schwangerschaft sehr selten auf das Kind übertragen. Gefährlich ist die Erkrankung der Mutter für das Neugeborene, wenn die Infektion innerhalb von 5 Tagen vor der Geburt stattfindet.
Risiko-Schwangerschaften
Diese bedürfen engmaschigeren und spezifischeren Kontrollen, je nach dem individuellen Risiko. Darunter gehören Frauen mit: Bluthochdruck, Zuckererkrankung, Nierenerkrankung, Asthma, Zwilinge, Alter <18 oder >35 Jahren sowie Zustand nach: Gebärmutteroperationen, Kaiserschnitt, 2 Aborten, Geburtskomplikationen, Frühgeburt oder Rhesusunverträglichkeit.
Wir beraten und betreuen Sie diesbezüglich gerne.
Farbdoppler-Untersuchung
Kann in speziellen Situationen Aufschluss darüber geben, ob sich das Kind gesund entwickelt und zeigt das Wohlbefinden des Kindes an.
Wir beraten und betreuen Sie diesbezüglich gerne.
4-D-Ultraschall
Die dreidimensionale Darstellung des Kindes kommt in speziellen Situationen zum Einsatz, wie die weitere Beurteilung bei auffälligen Befunden oder zur Differenzierung bei gewissen Missbildungen.
Früh-Ultraschall und Ersttrimester-Test (11.-13. SSW)
Dieser dient der Bestätigung der Schwangerschaft, der Festlegung/Bestätigung des Termins, Beantwortung der Frage Zwillinge ja oder nein, Ausschluss grösserer Missbildungen. Weiter ist es möglich, anhand der Messung der Nackenhaut des Kindes abzuschätzen, ob das Risiko für ein Mongoloides Kind grösser oder kleiner als erwartet ist. Diese Messung führen wir allerdings nur mit Ihrem Einverständnis durch, denn die Folgen eines schlechten Befundes müssen gut bedacht sein. Wir beraten Sie darüber eingehend.
Organdiagnostik und Missbildungsausschluss (20.-23. SSW)
Diese Untersuchung prüft die wichtigsten Organe auf ihre Unauffälligkeit. Zudem kann die Entwicklung und das Wachstum des Kindes, die Fruchtwassermenge und der Sitz des Mutterkuchens beurteilt werden.
Wachstums-Ultraschall (28.-32. SSW)
Nebst der Wachstumskontrolle wird auch die Fruchtwassermenge gemessen. Diese Daten erlauben Aussagen in Bezug auf die Befindlichkeit des Kindes und die Funktion des Mutterkuchens. Es wird festgestellt, ob der Kopf des Kindes unten ist, wie dies normal ist und eine einfachere Geburt ermöglicht.
Messung der Muttermundslänge
Dies kann bei Frühgeburtsbestrebungen wichtige Informationen liefern bezüglich dem Risiko.
Messung der Fruchtwassermenge
Diese wird bei jedem Untersuch beachtet, kann doch auf Grund von grösseren Abweichungen auf ein Problem geschlossen werden.
Durchblutungs-Messung beim Kind
Diese kommen bei ganz spezifischen Fragestellungen zum Einsatz wie: Liegt eine Unterfunktion des Mutterkuchens vor oder leidet das Kind an einer Blutarmut.
Herztonkurven-Messung (CTG)
Dies ist die Domäne der Geburtsüberwachung. Sie zeigt die Befindlichkeit des Kindes am besten an. Weiter kommt diese Methode zum Einsatz während der Übertragung und im Verlauf von Risikoschwangerschaften oder aufgetretenen Komplikationen zur Überwachung des Kindes.
Kaiserschnitt oder Spontangeburt?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine normal verlaufende Spontangeburt ist einem Kaiserschnitt wohl überlegen: Das persönliche-emotionale Erlebnis ist meist intensiver, nach der Geburt ist die Frau schneller fit und ohne Schmerzen, die Komplikationsrate ist, wenn auch minim, kleiner. Zudem gibt es für weitere Schwangerschaften weniger Komplikationen.Nebst medizinischen Gründen für das eine oder andere gibt es natürlich eine Reihe andere entscheidende Faktoren. Letztlich ist es Ihre ganz persönliche Entscheidung, die wir auf jeden Fall voll unterstützen.
Medikamente in der Schwangerschaft
Obwohl in der Schwangerschaft äusserste Zurückhaltung angebracht ist, ist es keineswegs so, dass während der Schwangerschaft keine Medikamente eingenommen werden dürfen. Am heikelsten ist sicherlich die Organbildungsphase in den ersten 12 Wochen. Aber auch hier sind medikamentöse Therapien möglich, oft sogar notwendig. Hier kommen Medikamente zum Einsatz, welche seit vielen Jahren als sicher gelten. Zum Beispiel Panadol® gegen Schmerzen. Wir beraten Sie gerne jederzeit.
Auch in der Stillzeit muss die Therapie gezielt sein: Gewisse Medikamente gehen in die Muttermilch über und können so beim Säugling Nebenwirkungen auslösen. Auch hier stehen wir Ihnen gerne zur Seite.
Geburtsvorbereitung
Kurse (Hier)
Akupunktur (Hier)
Packliste fürs Wochenbett (Hier)
Gebärsaal-Führung
Diese finden jeden zweiten Donnerstag um 18.30 Uhr statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb bitten wir Sie sich unter Tel. 056 486 35 92 anzumelden. Es stehen Ihnen Hebammen gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.
Schwangerschaft: FAQ
- Wofür braucht man Folsäure und wann soll man sie einnehmen?
Siehe Vitamine/Folsäure
- Ist Reisen und Fliegen während der ganzen Schwangerschaft erlaubt?
Bei längeren Autofahrten ist es wichtig, regelmässige Stopps einzulegen, sich zu bewegen, genug zu trinken, Stützstrümpfe anziehen, Sicherheitsgurte unterhalb des Bauches tragen. Beim Fliegen gilt an sich das gleiche, im letzten Monat ist das Fliegen bei einigen Airlines oft nur gegen ein ärztliches Attest möglich, sind zusätzliche Risikofaktoren vorhanden, sollte man auf Langstreckenflügen eine Thromboseprophylaxe mit Blutverdünnungspritze machen.
- Ist Geschlechtsverkehr während der Schwangerschaft gefährlich für das Kind?
Nein, das ist überhaupt kein Problem, auch vor Infektionen oder vorzeitigen Kontraktionen müssen sie keine Angst haben. Zurückhaltung ist nur angebracht bei Frühgeburtsbestrebungen, verkürztem Muttermund, bei aktuellen Blutungen und falls die Gebärmutter über dem Muttermund liegt.
- Ist Sport unbedenklich in der Schwangerschaft?
Wenn sie gesund sind und diese und frühere Schwangerschaften ohne Komplikationen verlaufen sind, ist dagegen nichts einzuwenden. Meiden sie jedoch mit fortschreitender Schwangerschaft Sportarten mit Sturz- und Verletzungsgefahr, Aktivitäten mit starken Erschütterungen, schalten sie einen Gang zurück, achten sie darauf dass sie sich nicht überhitzen und genug Trinken. Meiden sie in den Bergen rasche Aufstiege von über 2000m und gehen sie nicht höher als 3000m
- Ist Alkohol in der Schwangerschaft verboten?
Meiden sie in der Frühschwangerschaft jeglichen Alkohol, später ist gegen ein Glas Bier oder Wein nichts einzuwenden, auch wenn es keinen sicheren Grenzwert gibt.
- Ist Rauchen in der Schwangerschaft für das Kind ungesund?
Nikotin und andere Stoffe können den Mutterkuchen passieren und belasten ihr Kind. Zudem nehmen Gefässe im Bereich des Mutterkuchens schaden, was ihr Kind gefährden kann, einige Komplikationen sind bei Raucherinnen deutlich häufiger, man soll deshalb davon ablassen.
- Kann mit dem Ultraschall eindeutig ein krankes Kind diagnostiziert werden?
Leider nein! Es können mit heutigen Ultraschallgeräten einige krankhafte Veränderungen frühzeitig entdeckt werden. Alles kann man aber nicht sehen.
Stillen
Beim Stillen überwiegen die Vorteile bei weitem die Nachteile. Schadstoffe in der Muttermilch können vernachlässigt werden,
so dass ausschliessliches Stillen in den ersten 6 Monaten empfohlen wird.
Danach wird allmählich dem Alter angepasste Beikost zugegeben, so dass nach 1-2 Jahren das Stillen ganz eingestellt werden kann.
Wie alles im Leben gibt es auch hier Vor- und Nachteile und manchmal klappt es nicht so wie gewünscht:
Zu wenig Milch, wiederholte Milchstaus oder gar Entzündungen, Stillen und Beruf!
Wir beraten sie gerne oder weisen sie an ausgebildete Stillberaterinnen weiter. Lassen sie sich nicht unter Druck setzten und machen sie es so, wie sie es für richtig halten. Stillen sie ab, wenn es für sie nicht mehr stimmt und machen sie sich dabei ganz bestimmt keine Vorwürfe. Wir beraten sie auch gerne in dieser Situation.
Rückbildungsgymnastik
Kurse im Kantonsspital finden sie hier:
http://www.kantonsspitalbaden.ch
Eine Anleitung für zu Hause finden sie hier:
http://chg.novonordisk.ch
Storchentafel
Zeigen Sie, ihren Verwandten und Freunden im Internet, wie Ihr Kind aussieht!
http://www.kantonsspitalbaden.ch
Komplikationen
Frühabort
Ist das Abstossen der Frucht vor der 12. SSW und ist leider nicht einmal so selten wie man denken könnte. Oft wird darüber nicht gesprochen und so denkt man schnell, dass man alleine mit so einem schlimmen Ereignis dasteht. Als häufigste Ursachen gelten Chromosomenstörungen, welche mit dem Leben nicht vereinbar sind, die sich aber bei einer nächsten Schwangerschaft nicht wiederholen müssen. Bleibt Gewebe des Mutterkuchens in der Gebärmutter zurück, erfolgt eine medikamentöse oder operative Therapie.
Spätabort
Ein Kind kann man zu jeder Zeit verlieren. Zum Glück sind das absolute Raritäten, deren Ursachen jedoch oft ungeklärt bleiben. Gewisse Ursachen und Risikofaktoren können im Hinblick auf eine weitere Schwangerschaft abgeklärt und beachtet werden, so dass sich das Unglück nicht wiederholt.
Wiederholter Abort
Von einem wiederholten Abort (habitueller Abort) spricht man, wenn bei einer Frau drei oder mehr aufeinander folgende Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche stattgefunden haben. Dies kommt bei weniger als 1% der schwangeren Frauen vor. In dieser Situation sollte nach Ursachen gesucht werden, auch wenn man oft nichts Auffälliges finden kann und gewisse Ursachen auch nicht behandelt werden können. Es gibt einem jedoch die Gewissheit, alles getan zu haben, um eine erfolgreiche Schwangerschaft zu ermöglichen. Trotzdem darf man sich nicht entmutigen lassen: Denn nicht selten bringen diese Frauen später ein gesundes Kind zur Welt.
Zur Abklärung gehört eine Analyse der Genetik, Blutgerinnung, Antikörper und Infektionen.
Was nicht unterschätzt werden darf, ist die psychische Belastung, welcher eine Frau nach mehreren Aborten ausgesetzt ist. Einerseits wiegt der Verlust schwerer als von außen erkennbar und erwartet, zum anderen ist auch die Angst vor einer Wiederholung so groß, dass sich eine Frau dann zu einem neuerlichen Versuch überwinden muss. Kommen unbegründete Schuldgefühle hinzu und beginnen die negativen Gedanken den Alltag zu bestimmen ist eine psychologische Betreuung ratsam. Wir helfen ihnen gerne weiter.
Eileiterschwangerschaft
Erreicht das befruchtete Ein bis zum 5. Tag nicht die Gebärmutter, kommt es zu einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter, meist im Eileiter. Mit einer Häufigkeit von 1% ist dies eine potentiell lebensgefährliche Komplikation, die der fachärztlichen Beurteilung und Therapie bedarf. Sie äußert sich durch Unterbauchschmerzen, oft einseitig und plötzlich auftretend, meist im Zeitraum der 5.-8. SSW. Vaginale Blutung und Schwindel können ebenfalls auftreten. Durch Ultraschall und Blutuntersuchung kann die Situation rasch geklärt werden. Mittels Bauchspiegelung wird die Stelle aufgesucht und behandelt, falls möglich unter Schonung des betreffenden Eileiters.
Präeklampsie
Siehe Blutdruck und Urinuntersuchung
Vaginale Blutung
Dieses Zeichen können von der frühsten Schwangerschaftszeit bis zur Geburt des Kindes auftreten und können die verschiedensten Ursachen haben wie Einnistungsblutung, drohender Abort, Blutung am Muttermund nach Geschlechtsverkehr, Infektion, zu tiefer Sitz des Mutterkuchens, beginnende Mutterkuchenablösung oder Muttermundseröffnung/“Zeichnen“ (schleimig-blutiger Abgang bei der Eröffnung). Die Situation erstreckt sich von harmlos bis gefährlich. Deshalb bedarf eine vaginale Blutung stets der ärztlichen Kontrolle, um die Ursache zu klären. In dieser Situation können wir ihnen stets einen sofortigen Termin anbieten.
Fieberhafte Erkrankung
Fieber in der Schwangerschaft hat meistens die gleichen Ursachen wie außerhalb derselben. Besonders sind vor allem aufsteigende Blasenentzündungen, welche sehr ernst genommen werden müssen und Infektionen der Fruchthöhle, insbesondere nach einem unbemerkten Blasensprung. Wenn sie sich nicht sicher sind, woher sie Fieber haben, empfehlen wir ihnen besser sich für eine Untersuchung zu melden.
Frühgeburt
Dies ist mit 7% die Häufigste Schwangerschaftskomplikation und der häufigste Grund für kindliche Störungen nach der Geburt. Dies zu vermeiden hat oberstes Gebot. Insbesondere sollte eine medikamentöse Lungenreifung erreicht werden, wenn die Situation unsicher ist, damit ihr Kind die besten Startchancen hat bei solch einem Ereignis. Durch Messung der Gebärmutterkontraktionen und Muttermundslänge kann die Situation recht zuverlässig eingeschätzt werden. Manchmal kommen auch Mittel zur Wehenhemmung zum Einsatz, um die Geburt zu verzögern.