Gynäkologische Operationen

 

Minimalinvasive Gebärmutterentfernung


Leider immer noch weitverbreitet ist die Gebärmutter-Entfernung über einen Bauchschnitt. Eine Entfernung über die Scheide bringt demgegenüber oft Vorteile, gerade bei einer Blasensenkung. Sie ist ansonsten aber oft nicht erste Wahl, denn beide Operationsmethoden traumatisieren das Gewebe unnötig, was zu stärkeren Schmerzen und einer längeren Heilungsphase nach der Operation führt. Zudem ist der Blutverlust bei diesen Methoden auch größer. Dies führt zu längeren Spitalaufenthalten. Dieses Problem lösen wir mit der eleganten revolutionären minimalinvsiven Methode, welche erst durch die Entwicklung der modernen Spiegelungstechnik in den 90er Jahren möglich wurde. Was vor zwanzig Jahren noch unmöglich schien, praktiziere ich hier in Baden routinemäßig seit Jahren. Mit Freude habe ich mein Wissen auch an viele junge Frauenärzte weitergeben können. Durch die nötige Erfahrung ist auch die Operationszeit nicht mehr länger als bei den anderen Verfahren. Gerade in operativ schwierigen Situationen kann durch die moderne Technik präzise und praktisch blutungsfrei gearbeitet werden. Die Patientin verlässt das Spital nach zwei bis drei Tagen! Die Erholungszeit (Rekonvaleszenz) wird drastisch verkürzt von sechs auf etwa zwei bis maximal drei Wochen.



Minimalinvasive Myomentfernung


Ähnlich gehen wir auch hier vor. Ein Bauchschnitt kann oft vermieden werden, denn die Myome können heute mit modernen mikrochirurgischen schonenden minimal-invasiven Techniken sicher aus der Gebärmutter entfernt werden, ohne diese zu beschädigen.
Wir sind spezialisiert auch in schwierigen Fällen die Gebärmutter erhalten zu können. Dank modernster Operationsmethoden und Nahttechniken ist eine Schwangerschaft ohne weitere Probleme möglich.


Minimalinvasive Eierstockoperation


Bei diesem Verfahren wird am Eierstock ebenfalls über die Spiegelungstechnik operiert. Oberstes Ziel ist dabei der Erhalt des Eierstockes sofern erwünscht oder medizinisch sinnvoll. Im Falle eines bösartigen Tumors muss allerdings auf das offene Verfahren mit Bauchschnitt gewechselt werden.


Bauchspiegelung


Dies ist die Grundlegende Technik der modernen gynäkologischen Operationen. Durch die Entwicklung diverser high-tech Geräten ist es heute möglich, sicher und schonend fast sämtliche Aufgaben ohne Bauchschnitt zu erfüllen. Ob bei Zysten, Myomen, Eileiterschwangerschaften und mehr kommt dieses Verfahren routinemäßig zum Einsatz. Dabei werden durch 5mm große Öffnungen in der Bauchdecke 2-3 Zugänge gelegt als Arbeitkanäle gelegt. Die 10mm Optik gelangt durch den Bauchnabel in Operationsgebiet, was kaum sichtbare Narben hinterlässt. Über mehrere Bildschirme in HD Qualität kann die Operation äußerst präzise erfolgen. Die Ergonomie spielt eine wichtige Rolle, Unsere Operationssäle auf absolut modernstem Niveau ermöglichen die Platzierung von Instrumenten und Bildschirmen in einer Art und Weise, dass die Konzentration und Ausdauer durch eine bequem Haltung nicht beeinträchtigen.


Urinbandeinlage (TVT)


Diese von der Art her einfache Methode war die Sensation, als sie Mitte der 90er Jahre erfunden wurde. Heute gilt sie als Goldstandart. Bisher wurden über eine Million Frauen damit behandelt. Erstmals war es so einfach und dauerhaft möglich, die Urininkontinenz wirkungsvoll zu behandeln. Ihr Prinzip wurde der Natur abgeschaut: Ein feinstes Kunststoffband (Gynecare TVT) wird von der Scheide her um die Harnröhre gelegt. Dieses erzeugt durch die Wundheilung eine feste bandartige Struktur, welche ähnlich der eigentlich körpereigenen Bänder als Widerlager dient und das vorhandene Defizit so bei Belastung ausgleicht. Die Wirkung tritt bereits wenige Tage nach der Operation ein. Dank dem einfachen Verfahren eignet sich diese Operation bestens bis ins hohe Alter!
Wir führen diesen Eingriff seit Jahren durch. Es war mir dabei eine Freude, meine operative Erfahrung bereits wieder an junge Frauenärzte weitergeben zu können, welche sich auf diesem Gebiet spezialisierten.


Vaginale Gebärmutterentfernung


Bei diesem Verfahren wird die Gebärmutter über die Scheide entfernt. Zwar hinterlässt diese Methode keine Narben, bei straffem Gewebe wird dieses jedoch recht traumatisiert, so dass wird dieses Verfahren vor allem bei Senkungszuständen und gleichzeitiger Beckenbodenstraffung anwenden, da wir heute mit der minimalinvasiven Gebärmutterentfernung mehr als eine sinnvolle Alternative zur Hand haben. Voraussetzung für den vaginalen Eingriff ist eine ausreichende Weite der Scheide, eine etwa normale Größe der Gebärmutter sowie das Nichtvorhandensein von Auffälligkeiten im Bauchraum wie Zysten, Myome, Verwachsungen oder Endometriose.


Beckenboden-Straffung


Bei einer Blasensenkung wird das Bindegewebe zwischen Blase und Scheide ("vordere Plastik"), bei einer Darmsenkung das Bindegewebe zwischen Enddarm und Scheide ("hintere Plastik") gestrafft. Bei dieser rekonstruktiven Operation wird meist gleichzeitig die Gebärmutter entfernt, da diese durch ihre oftmals gleichzeitige ungenügende Verankerung die Ursache der Beckenbodenschwäche darstellt oder das neuerliche Auftreten begünstigen würde.


Knotenentfernung in der Brust


Gutartige Veränderungen

Minimal-invasive Methoden haben auch hier Einzug gehalten. Handelt es sich wirklich um einen gutartigen Befund kann dieser mit einer Vakuumnadelkanüle durch Punktion unter Ultraschallkontrolle auf Wunsch entfernt werden. Die Narbe ist dabei nur wenige Millimeter groß. Gerne besprechen ich mit Ihnen diese moderne Operationstechnik in meiner Brustsprechstunde.


Brustkrebs
Früher glaubte man, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn man bei Brustkrebs die ganze Brust entfernt. Heut weiß man, dass dies in den meisten Fällen völlig unnötig ist und dass die brusterhaltende Therapie in Kombination mit einer Nachbestrahlung ausreicht. Um den Gewebeverlust kosmetisch gut auszugleichen, wenden wir heute einfach durchzuführende moderne Operationstechniken an. Sollte dennoch eine Brustenfernung einmal nötig sein, kann die Brust durch Rekonstruktion mit Eigengewebe oder Fremdmaterial wie Silikon-Prothesen rekonstruiert werden. Gerne berate ich sie in meiner Brustsprechstunde über die heutigen Möglichkeiten.
Gleichzeitig muss bei der Operation im Hinblick auf eine eventuell nötige Nachbehandlung im Sinne einer Chemotherapie Gewissheit erlangt werden, ob sich der Tumor bereits in die Lymphknoten ausgebreitet hat. Früher hat man dazu stets die Lymphknoten der Achselhöhle entfernt, was später zu Armsschwellungen, vermehrten Gefühlsstörungen oder Bewegungseinschränkung geführt hat. Deshalb ist die Einführung der Wächterlymphknoten-Entfernung (Sentinel) im Verlauf der 90er Jahren eine bahnbrechende Verbesserung. Hierbei wird die erste Filterstufe auf Ebene Lymphknoten noch vor der Achselhöhle identifiziert, so dass die Achselhöhle bei negativem Sentinel nicht angetastet werden muss. Voraussetzung für diese Methode ist natürlich, dass keine Lymphknoten der Achselhöhle bereits befallen sind. Dies wird vor der Operation genau abgeklärt. Durch Erfahrung in dieser Technik seit Einführung in der Schweiz Ende der 90er Jahren, kann ich ihnen diese Technik in jedem möglichen Falle anbieten.


Laseroperationen bei:


Muttermundsveränderungen

Die Gewebeentfernung am Muttermund (Laserkonisation) wird bei Gewebeveränderungen/Krebsvorstufen (Dysplasien) des Muttermundes durchgeführt. Danach wird das Gewebe genau untersucht, um sicherzustellen, dass es sich dabei sicher nicht bereits um Krebs handelte und dass die ganze Veränderung erwischt worden ist.


Genitalwarzen
Diese können mit dem Laser im Bereich der Schamgegend und Scheide höchst präzise und gewebeschonend abgetragen werden, so dass möglichst keine Narben entstehen.


Kontaktblutungen
Kommt es zu Blutungen am Muttermund nach dem Geschlechtsverkehr, so kann nach vorgängiger Bestätigung mit dem Laser das empfindliche Areal behandelt werden.


Schamlippenverkleinerung


Fühlt sich eine Frau durch die Grösse ihrer Schamlippen durch Kleidung, beim Sport oder Geschlechtsverkehr gestört, können diese dem Wunsch entsprechend operativ angepasst werden.
Als Fachperson rate ich ihnen allerdings, sich die Operation gut zu überlegen, denn jeder Eingriff birgt seine Risiken. Gerade an einem so empfindlichen Ort soll eine Entscheidung nicht leichtfertig erfolgen.


Vestibulektomie


Diese wird angewandt, falls medikamentöse Therapien bei der Behandlung eines schmerzhaften Scheideneinganges im Sinne einer Vestibulitis versagt haben. Dabei wird die hauchdünne, aber chronisch entzündete Haut am Scheideneingang entfernt und durch gesunde Haut aus der Umgebung gedeckt. Das Vorgehen richtet sich nach den Beschwerden und der Ausdehnung des Befundes und ist somit absolut individuell. Wir achten strikte darauf, dass so wenig wie möglich Gewebe entfernt wird, so dass einerseits die Wundheilung beschleunigt und andererseits neuerliche Komplikationen möglichst Ausbleiben. Die Wundheilung beträgt ca. 6 Wochen. Studien zeigen, dass bei über 90% ein gutes Resultat mit deutlicher Besserung oder Beschwerdefreiheit erzielt werden kann.


Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)


Bei dieser Technik wird eine bleistiftdünne Kamera durch den Muttermund in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Darin enthalten ist ein Kanal, durch welchen feinste Operationsinstrumente eingeführt werden können. Das bild wird via Glasfaserkabel auf einen Monitor geleitet, wo der Operateur in höchster Vergrößerung die ganze Gebärmuterhöhle bestens beurteilen und behandeln kann.
Diese sogenannte Hysteroskopie kommt zum Einsatz bei Abklärung von positivem Kinderwunsch, Blutungsstörungen, Blutungen nach den Wechseljahren, Polypen, Myomen, Fehlbildungen, Verwachsungen oder wiederholten Fehlgeburten.


Curettage


Mit der Gebärmutterspiegelung kombiniert wird häufig auch eine Gebärmutterausschabung (Curettage) vorgenommen. Bei einer Ausschabung werden nur die oberflächlichen Anteile der Gebärmutterschleimhaut mit chirurgischen Instrumenten entfernt, so dass keine Schäden, z.B. für spätere Schwangerschaften entstehen. Das entfernte Gebewebe kann nun genau untersucht werden. Dieses Verfahren kommt zum Einsatz bei Blutungsstörungen (hier wirkt sie auch therapeutisch!), Polypen, Aborten oder zur Abklärung bei Verdächtigen Befunden. Ist die Blutungsstörung gutartiger Natur kann gleichzeitig eine Gebärmutterschleimhaut-Verödung angeschlossen werden.








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